Manchmal reichen wenige Sekunden, um das Leben eines Menschen zu verändern – im schlimmsten Fall für immer. Notfälle am Arbeitsplatz ereignen sich völlig unerwartet: Ein Kollege sackt plötzlich
zusammen, erhält einen Stromschlag oder verletzt sich schwer. In solchen Momenten zählt nicht nur das richtige Wissen, sondern vor allem schnelles Handeln und Teamgeist.
Mehr als eine Pflicht: Ersthelfer sind Alltagshelden
Die meisten wissen: Jedes Unternehmen ab zwei Mitarbeitenden ist verpflichtet, betriebliche Ersthelfer zu benennen und regelmäßig auszubilden. Doch hinter dieser Vorschrift verbirgt sich weit mehr als nur eine Formalität. Ersthelfer sind das Rückgrat für Sicherheit und einen wertschätzenden Umgang miteinander am Arbeitsplatz. Sie geben ihrem Team die Zuversicht, dass im Ernstfall niemand allein gelassen wird.
Teamgeist, Zusammenhalt und Verantwortung
Wer eine Erste-Hilfe-Ausbildung macht, wächst oft über sich hinaus. Im Training erleben wir immer wieder, wie aus zurückhaltenden Teilnehmenden engagierte Helfer werden – wie Ängste abgebaut und aus Kolleginnen und Kollegen ein echtes Team wird. Ersthelfer sind die, die im entscheidenden Moment nicht fragen "Warum ich?", sondern beherzt helfen.
Ein Notfall vereint: Jedes Mal, wenn in einem Betrieb Erste Hilfe geleistet wird, wächst das Bewusstsein, dass Zusammenhalt und Verantwortung über gesetzliche Vorschriften hinausgehen. Genau dieses "Wir stehen füreinander ein" stärkt langfristig das Betriebsklima.
Lebensrettende Handgriffe – auch ohne medizinische Vorkenntnisse
Oft wird unterschätzt, wie viel schon mit wenigen Handgriffen bewirkt werden kann. Ob stabile Seitenlage, Wiederbelebung oder die korrekte Nutzung eines Defibrillators: Die ersten Minuten nach einem Unfall entscheiden. Gut ausgebildete Ersthelfer können in dieser Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes den entscheidenden Unterschied machen.
Schon gewusst? Bei 2 bis 20 anwesenden Versicherten wird ein Ersthelfer gefordert, bei mehr als 20 anwesenden Versicherten in Verwaltungs- und Handelsbetrieben 5 %, in sonstigen Betrieben 10 %. Dabei sind auch Urlaubs- und Krankheitszeiten sowie Schichtbetrieb zu berücksichtigen. Die Berufsgenossenschaft übernimmt i.d.R. die Kosten – so wird aus der Pflicht eine echte Chance, Teamgeist und Sicherheit zu fördern.
Praktische Tipps für mehr Sicherheit im Betrieb
- Klare Kommunikation im Notfall: Wer übernimmt welche Aufgaben?
- Regelmäßiges Auffrischen des Wissens (verpflichtende Fortbildung alle 2 Jahre)
- Erste-Hilfe-Pläne und -Material immer gut sichtbar und griffbereit platzieren
- Teamübungen, um das Wissen praxisnah zu vertiefen
Fazit: Jede Hilfe zählt – auch und gerade im Berufsalltag
Betriebliche Ersthelfer sind Mutmacher und Hoffnungsträger. Sie sind die, die Verantwortung übernehmen und im Ernstfall beweisen, dass Hilfe kein Zufall ist. Jeder kann zum Alltagshelden werden – durch Ausbildung, Übung und Teamgeist.
Möchten Sie auch etwas bewegen?
Bei der Erste-Hilfe-Schule Schwaben e.K. machen unsere erfahrenen Ausbilder Sie fit für den Notfall – kurzweilig und praxisorientiert.
Autorenprofil: Christian Fieber
Christian Fieber ist Inhaber und Ausbildungsleiter der Erste-Hilfe-Schule Schwaben e.K., Ausbilder für Erste Hilfe und Brandschutz, Brandschutzbeauftragter sowie zertifizierter Medizinprodukteberater. Mit langjähriger Erfahrung in der medizinischen Ausbildung und im Brandschutz berät er Unternehmen und Einrichtungen im gesamten süddeutschen Raum.
Kontakt:
Telefon: 08292 901148











Kommentar schreiben